Es roch so herrlich lecker hier, dass ich eigentlich noch viel mehr Hunger hatte, aber es erschien auch mir logischer, etwas aufzuheben, weshalb ich eifrig nickte. "Okay! Hauptsache der Schokokuchen kommt!", schwärmte ich, denn ich wusste genau, dass dieser der Grund für den leckeren Duft hier war.
"Was machen wir eigentlich nach dem Kuchen?", wollte ich dann unvermittelt wissen. Ich versuchte, mich von meiner Ungeduld abzulenken und nicht nur Sabbernd an den Kuchen zu denken. Fragend sah ich erneut zu Seth und Baz, wir waren mittlerweile alle fertig mit dem Risotto.

Ich lehnte mich zurück um einen Blick in die Kombüse und auf Thatch zu erhaschen, der brav dabei war die Torte zu glasieren. Kann nicht mehr lange dauern. Ich setzte mich wieder normal hin und stützte die Unterarme auf dem Tisch ab. Was willst du denn machen?

Belustigt rümpfte ich die Nase, denn es war natürlich ganz logisch, dass Yoko einfach nur das Essen wollte, was ungesund und lecker war, aber jeden Tag Schokoladenkuchen würde sie definitiv nicht bekommen. Ich hatte allerdings mehr als genug Vertrauen in Seth, dass er das schon packen würde, er hatte sich schließlich auch deutlich weiterentwickelt und für Juliette, wenn auch als Bruder, auch immer gut gesorgt. Möchtest du zum Beispiel lieber unter vielen Leuten sein oder nur in einer kleinen Gruppe?, half ich ihr etwas weiter, da die Frage danach, was sie machen wollte, vermutlich für ein Mädchen, das gerade erst seine Freiheit errungen hatte, gar nicht so einfach zu beantworten sein.

Meinen Bart zwirbelnd lief ich durch das schiff bevor ich zurück zu meiner kajüte ging um auf das Mädchen laila zu achten

Laila:
Ich war kurz zu mir gekommen bin dann aber leider schon wieder eingeschlafen da ich sehr müde war und das bett bequem war

Es war schwer mich zu gedulden, auch wenn ich wusste, dass der Schokoladenkuchen wohl noch eine Weile dauern würde. Auf Seths Frage wusste ich zunächst keine Antwort. Es war das erste Mal, dass jemand wissen wollte, was ich denn gerne machen würde und so war es schwierig für mich, eine Antwort zu finden. Baz half mir schließlich auf die Sprünge, kurz überlegte ich. "Uhm… lieber erstmal nur mit euch. Sonst mache ich vielleicht noch was falsch", antwortete ich dann unsicher und zog den Kopf dann leicht ein.

Du kannst nichts falsch machen. Das fand ich wichtig als erstes zu sagen, ehe ich überlegen was man Yoko denn so anbieten konnte, denn auf einem Schiff wie der Moby Dick war es schwierig etwas zu machen, bei dem niemand außer uns dabei war. Mein Blick glitt zu einem der Bullaugen und es fiel mir auf, dass es langsam dunkel wurde. Möchtest du Sterne gucken gehen? Etwas was so vielleicht langweilig klang, doch mit meiner Fähigkeit wäre das vielleicht etwas was Yoko gefallen könnte.

Ich bin sicher alle wären von einer süßen, kleinen Dame wie dir begeistert., versicherte ich ihr, horchte dann aber auf, als Seth die Sterne erwähnte, während ich gespannt zu der Kleinen sah, was sie nun zu diesem Vorschlag sagte, nachdem sie zuvor, wie ich bereits vermutete hatte, etwas verwirrt gewesen war. So viel Auswahl auf einmal zu haben, nachdem man zuerst keine einzige Möglichkeit gehabt hatte zu entscheiden, das wusste ich von Viola, konnte genauso überfordernd und manchmal sogar angsteinflößend sein.

Seth versicherte mir, dass ich nichts falsch machen könne und Baz war sich sicher, dass alle von mir begeistert sein würden. Noch nie zuvor hatte jemand so gut über mich gedacht oder mich Dame genannt, was mich ehrlich sehr erfreute. Nach Seths Vorschlag dauerte es kurz, bis es mein Kopf erreicht hatte. Ein begeistertes Strahlen breitete sich auf meinem Gesicht aus. "Ja unbedingt! Ich liebe Sterne gucken!", rief ich begeistert aus, hampelte schon an meinem Sitzplatz herum vor Begeisterung. Der Schokokuchen war dadurch schon beinahe vergessen.

Okay, okay. Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf meinen Lippen und ich hob beruhigend die Hände, als wollte ich ein Tier beruhigen. Ich hatte nicht mit solcher Begeisterung gerechnet. Juliette hatte immer gerne mit mir die Sterne angesehen, doch auch nur, weil sie um meine Fähigkeit bescheid wusste. Ich hörte es in der küche rumoren und bald trat Thatch aus der Kombüse und brachte eine prächtige Schokoladentorte mit, die er grinsend vor uns auf den Tisch stellte.

Ein sanftes Lächeln ließ sich auf meinen Lippen wiederfinden, als Yoko scheinbar doch sehr begeistert von den Sternen war, etwas, was Seth ganz bestimmt auch freute, auch wenn er es vielleicht nicht so übertrieben zeigte. Ich lachte leise, als sie begann auf ihrem Platz zu zappeln, viel mehr ihrem Alter entsprechend, als sie es davor getan hatte. Dein Wunsch ist uns Befehl., meinte ich belustigt, während Thatch mit einem wirklich fantastisch aussehenden Schokoladenkuchen wiederkehrte, wobei ich eigentlich nur Augen für Yoko hatte, da ich gespannt war, wie sie reagierte. Wie gerne ich Viola hier gehabt hätte.

Ich hatte es schon immer geliebt, die Sterne anzusehen. Sie waren immer so wunderschön gewesen. Etwas Unveränderliches in meiner bisher so grausamen Welt. Auch Baz stimmte, wie Seth, zu. "Ihr seid beide wie ganz tolle Papas!", jubelte ich erfreut und grinste die beiden an.
Als Thatch, breit grinsend mit einer großen Schokotorte rein kam, die ganz lecker duftete! Meine Augen wurden groß und begannen zu leuchten. "Oh wie schön! Die sieht so lecker aus!", rief ich vollkommen begeistert aus. Am Liebsten hätte ich mich sogleich auf diese gestürzt, noch während Thatch die auf unseren Tisch stellte. Voller Erwarten und ein wenig Sabbernd lehnte ich mich vor, vollkommen vereinnahmt von der Torte.

Wir sind bitte was? Yokos Worte hatte mich kalt erwischt. Rina hatte mich zuvor zwar schon einmal als "Papa Seth" bezeichnet, doch das war wohl eher nur im Scherz gemeint gewesen. Zum einen freute es mich zwar von Yoko so bezeichnet zu werden, doch zum anderen stresste es mich auch, weshalb ich froh war, als Thatch kam und für Ablenkung sorgte. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, als ich sah wie Yoko sich immer weiter vor lehnte. Er verstand was ich meinte und stellte die Torte lieber etwas weiter weg ab, ehe Yoko noch hinein biss und sich den Magen verdarb. "Ich lasse euch Papas mal wieder mit eurer Tochter alleine." Ich funkelte Thatch an, natürlich hatte er das wieder einbringen müssen, welcher nur lachte und wieder entschwand. Wütend sah ich ihm nach, doch mein Blick wurde wieder sehr viel weicher, als ich zu Yoko sah. Ich schnitt ihr als erstes ein Stück ab und stellte es ihr hin, dann folgten baz und Rina, ehe ich mir selbst auch etwas abschnitt, doch nur wenig. Ich hatte gerade nicht wirklich Lust auf etwas Süßes.

Einer der seltenen Momente war da, an dem meine Wangenfarbe meiner Haarfarbe wirklich zum Verwechseln ähnlich sah, denn Yoko hatte diese Worte so leichtfällig und so voller Überzeugung gesagt, dass es mir gar nicht zustand, aber auch gar nicht in den Sinn kam, zu widersprechen. Ich fragte mich, wie Viola das wohl sehen würde, eine kleine Schwester zu haben, jetzt wo sie schon deutlich eigenständig war und ob sie ihr wohl sofort versuchen würde, den Umgang mit dem Schwert beizubringen. Ich musste bei diesem Gedanken leicht verträumt lächeln, als auch schon Thatch das Wort erhob und mich leicht lachen ließ, als ich Seths Blick daraufhin sah. Ich fragte mich, wie es ihm wohl damit ging und beschloss ihn vielleicht später in einem ruhigen Moment zu fragen. Macht uns das dann eigentlich zu Eheleuten?, fragte ich mich belustigt, beschloss diese Frage aber nicht in den Raum zu werfen, da ich den nächsten Tag noch gerne erleben wollte. Dann lass es dir schmecken, den hast du dir schwer verdient., meinte ich stattdessen freundlich zu Yoko und dann begann mein Stück Kuchen zu essen.

Als Seth erneut wissen wollte, was genau sie waren, sah ich zu ihm hoch. "Papa Seth und Papa Baz. Ihr seid meine Papas", meinte ich dann, sogar noch ein wenig bestimmter als ich vorhin gesagt hatte. Als Thatch die Torte dann doch weiter weg stellte, sodass ich von meiner Poisition aus nicht heran kommen konnte, schob ich schmollend die Unterlippe vor. Hätte er sie mir wirklich direkt vor die Nase gestellt, hätte ich wohl tatsächlich einfach hinein gebissen. Bei einer Schokoladentorte konnte ja immerhin keiner richtig widerstehen, oder? Schokolade und Torte war einfach so verlockend, das war ein Ding der Unmöglichkeit.
Thatch nannte die beiden ebenfalls Papas, was mich zufrieden kichern ließ. Deutlich aufgekratzt und abwartend konnte ich kaum still sitzen, während er ein Stück abschnitt. Mit Mühe und Not wartete ich dann, bis die anderen auch eins hatten, ehe ich mich zum Essen bereit machte. "Ihr euch auch!", rief ich aus, ehe ich mich auf das Kuchenstück stürzte. Es schmeckte so lecker, dass meine Augen vor Freude feucht zu glänzen begannen. Noch nie hatte ich etwas so Leckeres gegessen. Das war unvergleichbar.

Irgendwann erwürge ich dich Thatch. Eine Sache die ich niemals tun würde, denn immerhin zählte mein Kommandant zu den wenigen Freunden die ich mein Eigen nennen konnte und diesen würde ich nie etwas antun. Außer einem Schlag gegen den Kopf vielleicht, immerhin konnte ich mein Temperament auch nicht immer zügeln. Yoko begann freudig zu essen und auch Baz ließ nicht lange auf sich warten. Ich aß mein kleines Stück recht schnell auf, es war ja nicht viel, und beobachtete Yoko, ob sie noch ein Stück wollte, denn eines konnte man ihr ja noch erlauben wie ich fand.