Amüsiert schnaubte ich, als Akane lachte und entspannte mich ein wenig, auch wenn sich mein Inneres eigentlich dagegen sträubte. Es würde schon alles wieder geregelt werden, solange ich nach vorne sah. Das kann ich gerne übernehmen., meinte ich scherzhaft, schließlich wäre es ja kein Problem für mich, beide aus dem Wasser zu ziehen, schließlich war es auch nicht gerade schwierig gewesen Akane von mir zu heben. Das Zwinkern erwiderte ich mit einem Lächeln. Vielleicht könnte ich dir auch welche beibringen. Ich hatte nie besonders viel Zeit gehabt mich mit Freundschaften und anderen Beziehungen außerhalb meiner kleinen Gruppe zu beschäftigen und zugegebenermaßen hatten Akane und Zero meine Aufmerksamkeit sofort in ihren Bann gezogen und das nicht nur, weil beide auf mir gelandet waren. Die beiden Frauen interessierten mich, ich wusste nur noch nicht ganz wie und wieso. Ich finde das wunderbar, ich wünschte, ich könnte das alles etwas besser verstehen, momentan ist noch alles etwas verwirrend., gab ich ehrlich zu, schließlich hatte ich noch nie den Sinn dahinter Gesehen mein Gegenüber anzulügen, Aber danke für das Angebot, ich denke ihr helft mir sowieso schon genug.

Selbst wenn ich mir meiner eigenen Gefühle einfach überhaupt nicht sicher war, so wusste ich dennoch ganz genau, wie Flirten bei anderen aussah, schließlich konnte ich nicht umsonst Leute gut einschätzen. Ich wusste noch nicht ganz, ob ich das auch wollte, aber andererseits strebte sich in mir nichts dagegen. Genauso wie das Kompliment an Zero, das mir zugegebenermaßen mehr herausgerutscht war, war das einfach meine erste Reaktion gewesen. Abgemacht., meinte ich und spürte tatsächlich, dass ich mich wohl darauf freute. Ich hatte schon lange nicht mehr wirklich mit jemandem getanzt und ich musste zugeben, dass ich absolut nichts dagegen hatte mit Akane zu tanzen. Auf ihre Frage hin, wurde ich allerdings wieder etwas ruhiger, einfach nur, weil ich darüber nachdachte, wie ich das wohl am Besten ausdrücken sollte. Dort wo ich aufgewachsen bin, mein... Vorgesetzter, er hatte bestimmte Regeln und Einstellungen. Eine davon war, dass wir alle nur "gefühlslose Dummys" waren. Ich... weiß inzwischen, dass das falsch war. Man konnte während ich sprach zwar erkennen, dass das kein einfaches Thema für mich war, aber andererseits drückte ich mich auch so aus, als ob ich eine ganz normale Geschichte erzählen würde, einfach, weil ich mein Unwohlsein nicht wirklich ausdrücken konnte.

Beeindruckend oder dumm. Ich sah etwas gedankenverloren in die Ferne, schließlich konnte ich eigentlich beide dieser Perspektiven nachvollziehen. Eigentlich hatte ich versucht etwas zu verändern, war aber gescheitert und hatte alles verloren, wenn es doch hätte deutlich besser ausgehen können. Hier, außerhalb der Marine, blieben mir jedenfalls nicht mehr allzu viele Möglichkeiten, etwas zu tun, außer zu rebellieren oder mich zu verstecken. Aber es freut mich, dass du so denkst. Ich schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. Ich denke, ich muss mir erst einmal etwas suchen, das mir einen Sinn gibt. Warum führst du dein Leben? Ich hatte keine Ahnung, ob diese Frage nun zu privat war oder eben nicht, aber ich war ehrlich an ihrer Antwort interessiert. Akane wirkte auf mich wie eine offene Person und ihre Anwesenheit war bisher nur angenehm für mich gewesen, trotz der etwas stürmischen Begrüßung.

Ich überlegte eine kurze Weile, während ich Akanes Worte etwas sortieren musste, damit sie auch Sinn machten. Tatsächlich fragte ich mich, ob ich ein solches Gefühl auch jemals verspürt, es aber verdrängt oder unterdrückt hatte, oder ob ich das auch erst lernen musste. Was machen deine Brüder jetzt?, fragte ich interessiert und sah zu der wirklich großen Frau auf. Ich fragte mich, ob ihre Brüder noch größer waren oder vielleicht sogar kleiner als sie, ich hatte schließlich keine leiblichen Geschwister, von denen ich wusste, vorausgesetzt es waren denn überhaupt ihre leiblichen Geschwister. Ich glaube, so ein friedliches Leben wäre auch nichts für mich. Davon abgesehen, dass es vielleicht auch gar nicht erst möglich war, zumindest nicht für einen langen Zeitraum und vor allem in diesem Moment.

Eine beeindruckende Familie für eine beeindruckende Frau., stellte ich fest und lächelte leicht, immerhin war das die reine Wahrheit. Die Marine machte das vielleicht an Kopfgeldern fest, aber allein, dass sie sich sofort dazu bereit erklärt hatte, Aurora, Lyan und mich mitzunehmen, machte sie mehr als nur beeindruckend. Hätte Oculus die Welt doch nur einmal so gesehen, wie es mir durch Decim möglich gewesen war. Ich wusste auch, dass das realistisch gar nicht möglich war und deshalb beendete ich den Gedankengang auch direkt hier. Du hast absolut recht, man sollte sich bei nichts zu sicher sein. Wer weiß, vielleicht würde ein friedliches Leben irgendwann genau das sein, was ich brachte. Habt ihr gar keine Vorräte mehr an Bord?, fragte ich schließlich die Frage, warum wir uns überhaupt auf den Weg gemacht hatten, schließlich hatte es nicht gerade so geklungen, als ob generell viel auf ihrem Schiff gekocht wurde.

Während wir weiterhin unser Ziel ansteuerten, verschränkte ich meine Arme hinter dem Rücken und hielt meinen Blick etwas gesenkt, auch wenn ich nicht glaubte, dass man mich jetzt schon suchte. Dein Ruf eilt dir etwas voraus, du bist schließlich eine gefragte Frau., meinte ich einfach, bevor ich mich ein Stück weiter erklärte, Aber mehr beeindruckend fand ich eigentlich deine Hilfsbereitschaft. Ich hatte eine etwas andersartige Art zu helfen, tat es aber genauso gerne. Viel weiter dachte ich darüber aber nicht nach, als ich hörte, aus was ihre "Vorräte" momentan bestünden. Also das geht wirklich gar nicht, Fertiggerichte? Ihr braucht doch etwas ordentliches zu essen. Ich schüttelte meinen Kopf.

Welcher Gott?, fragte ich neugierig, da sie mit dieser Aussage wirklich mein Interesse geweckt hatte, schließlich konnte Gott vieles bedeuten, genauso wie viele der Religionen und Glaubensrichtungen. Ich persönlich hatte nie viel damit zu tun gehabt, von Oculus einmal abgesehen. Über ihre Erzählungen musste ich allerdings ebenfalls grinsen und schüttelte erneut den Kopf. Dann ist es ja gut, dass ihr jetzt Unterstützung habt. Die Vorstellung, wie man so einfaches Essen nicht richtig kochen konnte, war für mich zwar nicht verständlich, aber schon etwas belustigend. Ich habe schon einiges an Erfahrung, also werde ich die Call of Duty verschonen, versprochen.