Mein Blick folgte ihrem Deuten in Richtung Himmel und dort verweilte er auch eine kurze Weile, bevor ich wieder nachdenklich zu Akane sah. Hm., machte ich und nickte schließlich, meine Neugier zwar noch nicht ganz gestillt, aber ich musste erst einmal über diese Aussage nachdenken. Stattdessen beschäftigte ich mich lieber wieder mit dem Thema der Call of Duty, da ich mich alleine schon deswegen auf meine Mitfahrgelegenheit freute, um meine Hilfe anzubieten und etwas nützliches zu tun. Wie du schon gesagt hast, niemand darf diesem Schiff auch nur einen Kratzer zufügen. Ich beabsichtigte vollkommen ihre Regeln einzuhalten, da ich sie nicht nur für sinnvoll befand, sondern Regeln bisher auch immer noch der Weg meines Lebens gewesen waren. Regeln zu verteidigen, einzuhalten und aufzustellen, gehörten zu einem Leben das für mich lebenswert war einfach dazu.
Ganz genau. Ich zwinkerte Nona mit einem gut gelaunten Lächeln zu, ehe ich vor einem Lebensmittelladen anhielt und der kleineren Frau die Türe aufhielt. Nach dir Mylady. Ich vertraute darauf, dass sich keiner der drei Neuen meinen Zorn zuziehen wollte und alleine deshalb mein Schiff unangerührt ließ. Immerhin hatte ich auf der Grandline einen gewissen Ruf.
Ein sanftes, aber leicht belustigstes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, denn ich war mir ziemlich sicher, dass mich noch nie jemand "Mylady" genannt hatte. Dankeschön. Ich ging in den Lebensmittelladen hinein. Meine Gedanken waren schon bei den ganzen Früchten und Gemüse, Fleisch, Reis, Brot... ich fragte mich langsam wirklich, wie diese Mädchen überlebt hatten. Ich sah fragend zu Akane, ob ich einfach loslegen durfte oder ob sie sich einbauen wollte.
Als Nona nun vor mir ging hatte ich zum ersten Mal seit wir uns heute getroffen hatten einen guten Blick auf ihre Kehrseite. Ja, wie alles andere auch an ihr: Perfekt. Ich hob den Blick, als ich Nonad bemerkte und grinste sie schellmisch an. Such einfach aus was du brauchst, Berry habe ich genug. Ich spiele auch gerne den Packesel, es ist sicher zu viel für zwei Arme. Nona war stark, ich war ja nicht blöd, ich hatte das sofort bemerkt, aber dennoch gab es eine gewisse Kapazität, die man auf seine Arme stapeln konnte, ohne, dass alles wieder runterkippte.
Das teuflische Grinsen, das Akane gerade im Gesicht hatte, verwirrte mich kurz, bevor ich bemerkte, was sie da wohl so genau betrachtet hatte und lachte kurz auf. Dann komm mal mit, du Packesel., meinte ich gut gelaunt und schüttelte belustigt meinen Kopf, während ich richtig auf den Putz haute und einfach mal alles stapelte, was ich eventuell an Essen benötigen würde.
Ich lachte locker auf und folgte ihr. Ihre Reaktion gefiel mir. Sie war so ganz anders als es Aylas gewesen wäre. Sie wäre sicherlich rot geworden und hätte so herzerwärmend süß gestottert. Einfach zum anbeißen. Nona nahm es mit Humor, sie wusste eindeutlich wie schön sie war und meinem Flirten abgeneigt war sie offensichtlich so gar nicht. Ich nahm alles auf was sie da so stapelte, soweit meine Kapazität eben reichte. Alleine bein Gedanken an all das gute Essen das wir endlich wieder einmal bekommen würden lief mir das Wasser im Munde zusammen. Es hatte auf diesem Schiff niemand mehr wirklich gekocht seit... seit sich die alte Crew der Crosspiraten aufgelöst hatte. Mein Herz zog sich schmerzerfüllt zusammen, als ich daran dachte, wie wir alle auseinander gegangen waren. Die Liebe zum Falschen, Verrat der Freunde, Streit mit dem Liebsten. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf die schönen Zeiten. Das gerumgeblödel, die Essen miteinander, die schönen Stunden mit meiner damaligen Liebe. Ich fühlte mich sofort viel besser und lächelte wieder vor mich hin, Nona artig nachlaufend.
Wir waren eine Weile beschäftigt, aber als ich mir relativ sicher war, dass wir ungefähr alles hatten, waren unsere beiden Arme sowieso schon so voll, dass viel mehr auch gar nicht daraufgepasst hätte. Akane und ich waren zwar zwei starke Frauen, aber unendlich Kapazitäten hatten wir dann doch nicht. Zufrieden drehte ich mich zu ihr um und grinste. In diesem Moment fiel es mir erst überhaupt auf, wie schön das hier eigentlich gerade war, aber ich verdrängte diesen Gedanken lieber, denn mit Gefühlen konnte ich mich noch später beschäftigen, wenn ich Chavvot noch einmal lesen würde. Ich würde sagen, wir haben alles., verkündigte ich also zufrieden.
Ich linste an dem Berg auf meinen Armen vorbei zu Nona und grinste sie breit an. Bist du dir sicher? Ich bin positiv, dass ich noch einen ganzen Salzstreuer oben drauf balancieren kann. Ich hatte wieder gute Laune und freut mich auf all das Leben auf meinem Schiff.
Einen Moment spielte ich es so, als ob ich den Raum tatsächlich noch mit bloßem Auge ausmessen würde, bevor ich breit grinste. Dann schüttelte ich bestimmt den Kopf. Ich hätte Angst, dass das das Gewicht des Reis-Sacks zu sehr beeinflusst., scherzte ich und spürte dabei ein leicht beklemmendes, aber auch sehr positives Gefühl in meiner Brust. Es war wohl die Vorfreude, gemischt mit vielen anderen Sachen, auch wenn ich nicht weiß, woher all diese Gefühle stammten. Seitdem ich sie zugelassen hatte, waren sie manchmal einfach da. Wir wollen ja auch nicht den ganzen Laden leerkaufen.
Als müsste ich schwer darüber nachdenken sah ich zum Reissack hoch, der ganz oben auf thronte. Du könntest recht haben, er schwankt schon bedenklich. Ich lachte auf und ging zur Kassa, wo ich meinen Berg kurz ablegte um zu bezahlen, und dann langsam hinaus zu gehen. Na gut, wir kaufen eben den nächsten Laden leer.
Als Akane so gut gelaunt auflachte, entkam mir selbst auch ein kleines, aber richtiges Lachen, auch wenn meines ein Stück rauer klang. Es war einfach ungewohnt, das überhaupt zu tun und dann auch noch aus einem so freien Rahmen. Außerdem meines Lebens in der Marine hatte ich nichts gehabt. Vielleicht war es also einfach wirklich an der Zeit gewesen, auch selbstständig zu werden. Abgemacht., bestätigte ich sie lächelnd und zu dem großen Erstaunen von eigentlich jedem, der unsere Haufen an Vorräten sah, schafften wir beide es sogar zurück zum Schiff, ohne alles fallen zu lassen.
Nonas Lachen war in meinen Ohren zuckersüß. Es war ungeübt und rau, aber voller Gefühle, die sie sich selbst wohl kaum zutraute. Endlich hatten wir es zur 'Call of Duty' geschafft und ich leitete Nona an Bord und in den Vorratsraum, im Schiffsbauch. Puh, geschafft. Ich legte die Sachen ab und zog meine Kutte aus, ich trug heute weiße Hotpants, meine obligatorischen Stiefel und ein enges schwarzes T-Shirt mit gutem Ausschnitt, auf dem mit silberner Glitzerfarbe "Get It While It's Hot" stand, damit sie beim Einräumen nicht im Weg war. Wir haben nicht so viel Ordnung. Kühlschränke sind da, trockene Sachen kommen da nach drüben und die Getränke stehen hier. Ich deutete in die entsprechenden Richtungen, wobei überall gähnende Leere herrschte. Bis auf die Getränke-, oder hier wohl eher, die Alkoholabteilung. Die war gut aufgefüllt und bekam jetzt auch noch Nachwuchs. Aber zu erst wandte ich mich einer der Kühltruhen zu, die ich aufmachte und mich tief hineinbeugte, denn ganz unten am Boden lagen die drei Packungen Fertiglasagne.
Während sie mich zum Vorratsraum leitete, sah ich mich schon interessiert um und machte mir ein paar Notizen. Unten angekommen legte ich auch meinen riesigen Haufen ab und bestaunte erst einmal die riesige Alkoholabteilung, die mein Herz höher schlagen ließ. Was mich allerdings sofort davon wieder ablenkte, war Akane, die ihre Kutte ausgezogen hatte. Mein Blick wurde wie magisch einfach angezogen und während sie sich so in die Kühltruhe beugte, konnte ich nicht anders, als ihr Kompliment aus dem Laden zu erwidern. Sie war eine wirklich sehr attraktive Frau. Ich war unglaublich froh, etwas mehr Zeit mit ihr verbracht zu haben, fragte mich aber auch schon die ganze Zeit, wo Zero nun eigentlich abgeblieben war.
Wütend knurrte ich. Wie war ich überhaupt in dieser beschissenen Lage gelandet? Ach ja, ich hatte mich mal wieder in etwas eingemischt und war mit dem Kopf durch die Wand gerannt, hatte mich mit einem Flottenadmiral angelegt. Und nun? Nun wurde ich auf den Boden gedrückt und konnte mich dank Handschellen und seinem Ring mit einem Stück Seestein keinen Millimeter mehr rühren. Verdammt! Ich hatte gekämpft. So gut ich konnte. Doch im Nahkampf waren die Meisten einfach um einiges besser. "Endlich haben wir mal eine von euch Gesindel, Mistgör", grinste einer der Soldaten höhnisch.
Unterdessen hatte es sich ziemlich schnell verbreitet, was vorgefallen war. Am Hafen, in der Nähe der Call of Duty, unterhielten sich zwei Personen lautstark darüber. "Hast du schon gehört? Sie haben so eine Piratin gefangen." - Ja, sie soll sich mit einer ganzen Marineflotte angelegt haben. - "Piraten sind manchmal wirklich dumm. Das junge Ding hat sich einfach überschätzt." - Aber ob sie einfach so davon kommen? Immerhin soll sie zu diesem Dämon der Grandline oder so ähnlich gehören...
Ich bemerkte Nonas Blick, als ich mich aufrichten wollte und beschloss ihr den aus Ausblick noch etwas länger zu gönnen und griff auch noch nach dem Fleisch, dass wir dort eingefrohren hatten und brauchte so noch etwas länger, ehe ich mich galant wieder aufzurichtete und zu Nona umwandte. So, das ist alles was wir noch hatten. Ehe ich noch etwas weiteres sagen oder tun konnte stürmte Medea herein, durchdringend Fiepend. Ich runzelte die Stirn und legte das Fleisch wieder ab. Hey Süße, was ist los? Hast du Hunger? Als ich meinen Wolkenfuchs aufheben wollte, lief sie fort, doch schien im Türrahmen zu warten. Willst du mir was zeigen? Nona, komm mal mit. Ohne länger zu hadern folgte ich Medea an Deck und dann von Bord, wo das kleine Tier dann plötzlich anhielt, doch ich hörte schon was die Leute da redeten. Meine Hand fand ihren Weg an meine Stirn. Oh bitte sag mir, dass das nicht unser Trottel ist.
One Piece
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16.12.2019 19:24
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